„So reicht das nicht!“

Der Vortrag des 84-jährigen ehemaligen Bundestagsabgeordneten, Wissenschaftlers und Autors trug den Titel seines aktuellen Buchs „So reicht das nicht! Außenpolitik, neue Ökonomie, neue Aufklärung – Was die Klimakrise jetzt wirklich braucht!“. Die darin beschriebenen Lösungsmöglichkeiten, um den Klimawandel noch aufhalten zu können, konnte Professor von Weizsäcker der jungen Zuhörerschaft anschaulich vermitteln. „Auf unsere Fragen antwortete Herr von Weizsäcker ganz konkret und man konnte die Leidenschaft für das, was er tut, spüren“, so Jakob Bajohr, 12. Klasse. Wie ihm ging es an diesem Vormittag vielen, das spiegelte der langanhaltende Applaus am Ende des Vortrags mit anschließender Diskussionsrunde wider. Auch Schulleiter Stefan Ranzinger freute sich sehr über die positive Wirkung des berühmten Gastes auf seine Schülerschaft. „Seit vielen Jahren ist „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zum festen Bestandteil unseres Schulalltags geworden.“
Hätte die Welt bereits 1972 auf den Bericht des Club-of-Rome, der die „Grenzen des Wachstums“ schon damals offenkundig machte, gehört, wäre der Klimawandel heute nicht das größte Problem der Menschheit. Eine bittere Erkenntnis, die den ehemaligen Präsidenten des Club-of-Rome jedoch nicht davon abhält, weiterzukämpfen. „Nur wer dem Klima und der Natur nützt, sollte künftig Gewinner sein. Verlierer sollten die Zerstörer sein“, verdeutlichte der Professor den dritten Schwerpunkt seiner Ausführungen, die „neue Aufklärung“. Diese bedeute, Abschied zu nehmen von primitivem Egoismus und maximierter Kapitalrendite zum Wohl künftiger Generationen. Um dieses Denken frühzeitig zu vermitteln, seien die Schulen gefordert. In diesem Zusammenhang lobte Ernst Ulrich von Weizsäcker das Bietigheimer Berufsschulzentrum für sein großes Engagement in punkto Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Am Ende appellierte von Weizsäcker an die SchülerInnen des BSZ: „Eure Aufgabe ist es, gnadenlos zu kritisieren, was schief läuft!“