Jürgen Resch - Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe

Hochwasserkatastrophe, Energiekrise und langanhaltende Dürreperioden – auch in Deutschland bekommen die Menschen den Klimawandel hautnah zu spüren. „Warum wir Druck machen für wirklichen Klima- und Umweltschutz“ – diese Frage beantwortete der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, interessierten Schülerinnen und Schülern des Berufsschulzentrums Bietigheim-Bissingen (BSZ).
So aktuell wie in diesem Jahr war selten ein Thema der Vortragsreihe „Schule trifft Wirtschaft“, die bereits seit 15 Jahren in Eigenregie am BSZ veranstaltet wird. Namhafte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft waren in der Vergangenheit den Einladungen von Schulleiter Stefan Ranzinger gefolgt, um den Schülerinnen und Schülern praxisnah Einblicke in ganz unterschiedliche Wirtschafts- und Lebensbereiche zu geben. „Fast 4000 Menschen haben die Veranstaltungsreihe seit ihrer Geburtsstunde besucht“, freut sich Stefan Ranzinger über so viel positive Resonanz.
„Beim Verpackungsmüll sind wir Deutschen die Europameister“, betonte Jürgen Resch gleich zu Beginn seines Vortrags. Seine Aussagen werden meist mit handfesten Zahlen belegt. So sorge die „Plastik- und Dosenflut“ für 850 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr in Deutschland. Die Durchsetzung des Dosenpfands im Jahr 2003 sei daher ein wichtiger Mehrwegschutz gewesen, nannte Jürgen Resche einen der ersten großen Erfolge der DUH.
Die Schülerinnen und Schüler stellten nach dem Vortrag ganz konkrete Fragen. Von fehlenden Lebensmittelschutzgesetzen über zukünftige sinnvolle ÖPNV-Tarife bis hin zu notwendigen Beschleunigungsgesetzen für erneuerbare Energien reichte die Palette an Themen, die an diesem Abend angesprochen wurde. Deutlich wurde bei allen Fragen, dass das Ordnungsrecht dabei eine wichtige Rolle spielt. „Für einen effektiven Umwelt- und Klimaschutz brauchen wir Regeln“, brachte Jürgen Resch die Problematik auf den Punkt. Ebenso seien aber auch persönliches Engagement und Zivilcourage wichtig, ermutigte der Umwelt- und Klimaaktivist am Ende seine Zuhörerinnen und Zuhörer, selbst aktiv zu werden.