Dr. Antje von Dewitz - Geschäftsführerin des Outdoor-Ausrüsters VAUDE

So geht nachhaltiges Wirtschaften
„Der
gebildete Mensch macht die Natur zu seinem Freund […]“. Mit diesem
Schiller-Zitat begrüßte Schulleiter Stefan Ranzinger die circa 300 Zuhörer im
Konferenzraum des BSZ und die 46-Jährige Geschäftsführerin Dr. Antje von
Dewitz. Seit 2009 steht sie an der Spitze des mittelständischen
Familienunternehmens VAUDE, welches in den letzten sieben Jahren mit 44
nationalen und internationalen Preisen für faires und nachhaltiges Wirtschaften
ausgezeichnet wurde. Zweifelsohne ist von Dewitz ein Freund der Natur und vor
allem eine Kämpfernatur. Ihr energiegeladenes und enthusiastisches Auftreten
ließ erahnen, wie viel Elan sie in den grünen und fairen Weg ihres Unternehmens
steckt, den sie vor 10 Jahren mit Übernahme der Geschäftsleitung eingeschlagen
hat.
Die innovative Geschäftsführerin verschwieg der jungen Zuhörerschaft nicht, dass der Weg hin zur Nachhaltigkeit sehr holprig und schweißtreibend war. Sie selbst bezeichnete die Transformation der Lieferkette in ihrer Anfangszeit „als extrem aufwendigen Herkulesweg“. Ein Rucksack oder eine Jacke bestehe aus mehr als 100 Einzelteilen. Man könne sich vorstellen, wie komplex es sei, wenn man dafür Sorge trage, dass jedes einzelne Teil aus einer sauberen Produktion stamme.
Grundsätzlich plädierte sie für mehr Druck auch seitens der Politik. Die Einführung einer CO2-Steuer und der Gemeinwohl-Bilanz, die beispielsweise den ökologischen Fußabdruck abbildet, hält von Dewitz für geeignete Instrumente, um alle Unternehmen zu nachhaltigem Wirtschaften zu verpflichten.