Die Klasse 6TG10-1 setzt sich mit ihrer schriftlichen Dokumentation zum Thema „Kinderlandverschickung – Ferien vom Bombenkrieg?“ gegen 2.815 Lerngruppen aus Deutschland, Österreich, Südtirol und anderen Teilen Europas durch und gewinnt den Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), der unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Joachim Gaucks steht.
Sechs Wochen lang hatten sich die Schülerinnen und Schüler im Geschichtsunterricht mit dem Schicksal von vier Kindern beschäftigt, die während des Zweiten Weltkriegs im Rahmen der Kinderlandverschickung (KLV) von den Städten in luftsichere ländliche Gebiete gebracht wurden, um vor dem Bombenhagel geschützt zu werden. Dass die von den Eltern isolierten Minderjährigen dadurch auch zu leichten Opfern der nationalsozialistischen Einflussnahme wurden, entdeckten die Schüler während der kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema und der kontroversen Beantwortung ihrer Leitfrage.
In seiner Ansprache zur Preisverleihung gab der Wettbewerbsleiter der bpb, Hans-Georg Lambertz, der zur Siegerehrung extra aus Bonn ans BSZ gekommen war, zu verstehen, dass dieses Leistungsvermögen letzten Endes auch bei dem Wettbewerb mit einer ungemein hohen Leistungsdichte der Ausschlag für die Wahl des Siegers gewesen sei. Der Klasse sei es gelungen, einen Perspektivwechsel vorzunehmen und das Thema von mehreren Seiten zu betrachten: „Der Jury gefiel besonders, dass zu allen Punkten positive und negative Erfahrungen gegenübergestellt wurden und so eine sehr differenzierte Ausarbeitung gelang, die mit einem kritischen Fazit, belegt durch die Zeitzeugenaussagen, endet“, so begründet die bpb die Entscheidung auf ihrer Homepage.
„Wir haben selbstständig wissenschaftlich gearbeitet und Quellen mit den Aussagen unserer Zeitzeugen verglichen, um die Wahrheit herauszufinden. Unsere Leistung besteht darin, dass wir zu einem historisch relativ unerforschten Thema eine so umfangreiche Arbeit verfasst haben“, so äußern sich die Schüler zu ihrem Ergebnis. Die Klasse freut sich sehr über den ersten Preis, der mit einer einwöchigen Klassenreise nach Berlin verbunden ist. Dort erwartet die Schüler ein rundes Programm, dessen Höhepunkt ein Besuch im Bundeskanzleramt ist.